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EcotrelQuecksilber
Quecksilber – ein nützliches aber auch gefährliches Metall
Metallisches Quecksilber dehnt sich bei Wärme stark aus und verdampft bereits bei Zimmertemperatur. Es wurde u.a. in Thermometern, Manometern, Leuchtstofflampen, Kleinstbatterien (Knopfzellen) und in Schaltern von Elektrogeräten verwendet. Organische und anorganische Quecksilberverbindungen wurden als Bakterizide, Fungizide und Insektizide, als Saat- und Holzbeizen, sowie als Antifoulingmittel für Anstrichfarbstoffe eingesetzt.
Für manche der genannten Anwendungen gibt es inzwischen Alternativen, für andere nicht. Dass Quecksilber immer noch ein aktuelles Thema ist, zeigt auch die Tatsache, dass weiter regelmässig neben quecksilberhaltigen Lampen und Batterien Quecksilberthermometer und andere quecksilberhaltige Produkte über die SuperDrecksKëscht® erfasst werden.
Von der Umwelt in die Nahrung
Quecksilber kann auf verschiedenen Wegen in die Umwelt gelangen, durch natürliche – z.B. vulkanische – Aktivitäten, über Abwässer aus chemischen Betrieben (industrielle Prozesse), aber auch über Haushaltsabfälle. Auch Kohlekraftwerke setzen trotz moderner Filter Quecksilber in der Umwelt frei.
Anorganische und organische Quecksilberverbindungen können sich in der Nahrungskette an reichern und so vom Menschen mit der Nahrung aufgenommen werden, wo sie sich im Körper anreichern. Vergiftungen äußern sich in Nerven- und Nierenschäden. So kam es in den 50er Jahren des vergangen Jahrhunderts durch den Verzehr verseuchten Fisches in Japan zu spektakulären Erkrankungen mit Todesfällen (Minamata-Krankheit), im Irak kam es Anfang der 70er Jahre zu über 500 Todesfällen, durch Saatgut-Vergiftungen.
Gefährlich ist v.a. das Einatmen von elementarem Quecksilberdampf (z.B. beim Zerbrechen eines Thermometers) da dieser zu 80% von den Lungen resorbiert wird. Er schädigt bei höheren Konzentrationen akut die Lungen und chronisch das Zentralnervensystem (ZNS). Akute Vergiftungen äussern sich in schweren Magen- und Darmkoliken, lokalen Schleimhautverätzungen und ggfs. in Nierenversagen. Kleinere Dosen führen zu Zell- und Protoplasmavergiftungen. Das Quecksilber wird u.a. in Leber, Nieren und Gehirn gespeichert und nur langsam über die Nieren wieder ausgeschieden.
Wegen der Gefährlichkeit der Dämpfe ist es wichtig, auch kleinste Mengen elementaren Quecksilber so schnell wie möglich unschädlich zu machen. In Wohn und Arbeitsräumen verschüttetes metallisches Quecksilber muss sorgfältig eingesammelt werden.
Was sollten Sie beim Umgang mit Quecksilber beachten
- Entsorgen Sie quecksilberhaltige Altprodukte wie Knopfzellen und Leuchtstoffröhren über die SuperDrecksKëscht®. Auch Elektrogeräte können quecksilberhaltige Bestandteile enthalten. Geben Sie diese bei Ihrem Fachhändler oder Ihrem Ressourcencenter ab.
- Sollten Sie Quecksilber aus einem zerbrochenen Thermometer o.ä. entfernen müssen: Bei glatten Oberflächen genügen oft einfach Hilfsmittel wie Schaufel und Besen, bei rauhen Oberflächen sind gegebenenfalls Hilfsmittel, wie spezielle Bindemittel notwendig (z.B.Mercurisorb®). Auch die Aufnahme mittels Klebstreifen ist oft möglich. Geben Sie den Kehrricht in ein geschlossenes Gefäß und geben es bei der SDK ab, beschriftet mit Infos zum Inhalt. Fassen Sie das Quecksilber nicht mit blossen Händen an (Verätzungsgefahr) und vermeiden Sie das Einatmen der Dämpfe. Bei konkreten Fragen stehen Ihnen die Fachleute der SuperDrecksKëscht® jederzeit zur Verfügung.
- Alte Leuchtstoff- bzw. Energiesparlampen enthalten maximal 5 Milligramm Quecksilber, was für sich gesehen eine geringe Konzentration darstellt (zum Vergleich: bei Thermometern sind es bis zu 500 mg). Das enthaltene Quecksilber kann beim normalen Umgang mit den Lampen nicht in die Umwelt bzw. Umgebungsluft gelangen, da es gebunden ist und nicht elementar vorliegt. Bei vielen neuen Modellen liegt das Quecksilber ausserdem als Gemisch mit anderen Metallen (Amalgam) vor. Verbraucher sollten generell bei allen zerbrechlichen Produkten einen alltagsüblichen vorsichtigen Umgang pflegen. Umgerechnet auf ganz Luxemburg enthalten die jährlich anfallenden Leuchtstofflampen mehrere kg Quecksilber. Geben Sie daher Leuchtstofflampen und auch Lampenbruch von Leuchtstofflampen bei der SDK ab. Diese sammelt diese im Auftrag von Ecotrel ein.
Über die SDK entsorgtes Quecksilber wird vollständig recycelt und als Rohstoff in technischen Prozessen eingesetzt. Quecksilberhaltiger Leuchtpulver wird ebenfalls weit möglichst recycelt, ansonsten sicher entsorgt.
Für quecksilberhaltige Batterien und Thermometer gibt es längst Alternativen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Fachhändler oder bei der SuperDrecksKëscht®.
Noch Fragen – wenden Sie sich an die SDK, Tel. 488 216-1.
notes de bas de page
- 1 Quecksilber
- 2 Manometer/Druckmessgerät
- 3 Bakterizid
- 4 Fungizid
- 5 Insektizid
- 6 Beizen
- 7 Minamata-Krankheit
- 8 Amalgam
- 9 Rohstoff